(1950-DDR)-Der Rat der Götter - Spielfilm
 
Handlung Grundlagen des Films sind eine 1947 erschienene Dokumentation und die Akten der Nürnberger Prozesse. Im Zentrum der Handlung stehen der Vorstandsvorsitzende Geheimrat Mauch – eine Anspielung auf den verurteilten Kriegsverbrecher Carl Krauch (1887–1968) – und der fiktive Chemiker Dr. Scholz. Geheimrat Mauch ist hauptverantwortlich für die Rüstungsproduktion und Giftgasherstellung der I.G. Farben. Gewinnstreben um jeden Preis verleitet die Beteiligten dazu, sich an den Verbrechen des Naziregimes aktiv zu beteiligen. Während der Verhandlung vor dem Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg gelingt es den Hauptverantwortlichen, ihre Schuld abzuwälzen auf Dr. Scholz. Dieser, ein von seiner fachlichen Arbeit durchdrungener Chemiker, war für die eigentlichen Entscheidungsprozesse nicht verantwortlich, jedoch hatte er bis 1948 Augen und Ohren verschlossen, um seine Stellung und die Familie zu retten. Erst als im Zusammenhang mit der neuerlichen Produktion von Sprengstoff in Ludwigshafen schrecklicher Schaden entsteht, bricht er, zusätzlich beeindruckt durch die Nürnberger Prozesse, sein Schweigen. Er stellt sich nun entschieden gegen den neuerlichen Beginn einer Kriegsproduktion durch die gleichen Konzernherren, den „Rat der Götter“. Eine eigene Rolle spielt in dem Film das Interesse von US-amerikanischen Interessenvertretern an der Kooperation mit den in ihren Stellungen bleibenden Konzernverantwortlichen, um die weitere Produktion von Sprengstoffen und wohl auch Giftgas zu gewährleisten. Gezeigt wird auch, dass der ursprüngliche amerikanischen Ankläger im Kriegsverbrechertribunal diese interessengeleitete Vertuschung von Schuld nicht mitmachen will, worauf er abgelöst wird. Hintergrund Der Rat der Götter ist einer der ersten Filme, der sich explizit mit der Mitschuld eines deutschen Konzerns an den Naziverbrechen beschäftigt. Er entstand im Althoff-Atelier mit Außenaufnahmen vom Freigelände Babelsberg sowie aus den Leunawerken. Die Uraufführung erfolgte am 12. Mai 1950 in Berlin-Ost.[1] Der Interministerielle Ausschuß für Ost-West-Filmfragen verbot die Aufführung in der Bundesrepublik Deutschland.[2] Filmmusik Der Komponist Hanns Eisler komponierte die Musik zum Film. Als Schluss, um den Sieg des Volkes im Kampf um den Frieden zu unterstreichen, wird die 5. Sinfonie von Pjotr Iljitsch Tschaikowski verwendet. Auszeichnungen Autor Friedrich Wolf, Regisseur Kurt Maetzig, Kameramann Friedl Behn-Grund und Architekt Willy Schiller erhielten den Nationalpreis I. Klasse der DDR. Bei den V. Internationalen Filmfestspielen Karlsbad wurde dem Film eine besonderen Anerkennung verliehen. Kritiken „Handwerklich beachtliches Polit-Drama der DEFA, das im Finale zu einer Apotheose der Friedensbewegung à la Moskau wird.“ – Lexikon des internationalen Films: [3] „Der Film war ein aufwendiges Prestigeunternehmen der DEFA. ... Aber unter der Regie von Kurt Maetzig geriet dann alles in diesem Film so plakativ, so überdeutlich, dass die angestrebte Wirkung nicht selten in ihr Gegenteil umschlug. Künstlerisch war der Film ohne große Bedeutung.“ – Reclams Filmführer: [4] Stimmen zum Film „Ich habe in meinem Leben viele Filme und viele Fernsehgeschichten gemacht, aber eine solche wunderbare Wohlfühlstimmung wie beim Rat der Götter nie wieder erlebt. Dazu hat Yvonne Merin beigetragen. Sie war eine wunderbare Frau, bloß keine gute Schauspielerin, aber dafür konnte sie nichts. Maetzig hat sie geliebt und ihr die Rolle gegeben.“ – Otto Meyer: Regisseur und Drehbuchautor Auszeichnungen 1950: Sonder-Ehrendiplom beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary 1950: Nationalpreis I. Klasse für Regisseur (Kurt Maetzig), Drehbuchautor (Friedrich Wolf), Kameramann (Friedl Behn-Grund) und Architekt (Willy Schi
 
Film Originaltitel Der Rat der Götter Der Rat der Götter Logo 001.svg Produktionsland DDR Erscheinungsjahr 1950 Länge 111 Minuten Stab Regie Kurt Maetzig Drehbuch Friedrich Wolf Philipp Gecht Produktion DEFA Potsdam-Babelsberg Musik Hanns Eisler Kamera Friedl Behn-Grund Schnitt Ilse Voigt Besetzung Paul Bildt: Geheimrat Mauch, Vorsitzender des Rats der Götter Fritz Tillmann: Dr. Hans Scholz, Chemiker Willy A. Kleinau: Mr. Lawson Hans-Georg Rudolph: Direktor Tilgner Albert Garbe: Onkel Karl Helmuth Hinzelmann: Oberst Schirrwind Inge Keller: Edith Scholz Yvonne Merin: Claudia Mauch Käthe Scharf: Frau Scholz Herwart Grosse: Direktor von Decken Theodor Vogeler: Dr. Hüttenrauch – Chemiker Arthur Wiesner: Vater Scholz Karl Heinz Deickert: Dieter Scholz Agnes Windeck: Frau Mauch Helene Riechers: Mutter Scholz Brigitte Krause: Kätchen Eva Pflug: Mabel Lawson Franz Weber: Hoelzli Olaf Torsten: Gert Scholz