Handlung Heinrich Schlüter arbeitet als selbstständiger Fernfahrer. Die Schulden, die er für den Kauf eines Anhängers auf sich genommen hat, drücken und zwingen ihn, immer wieder Extratouren zu fahren. Eines Nachts kommt er auf der Autobahn als erster zu einem Verkehrsunfall, bei dem gerade ein Mann ums Leben gekommen ist. Heinrich findet bei dem Toten einen Umschlag mit 20.000 DM, den er an sich nimmt. Er erfährt wenig später von der eingetroffenen Polizei, dass das nun vermisste Geld aus einem kriminellen Geschäft stammte. Seinen Plan, das Geld sofort zurückzugeben, gibt Heinrich auf, als die Polizei vermutet, dass ein Komplize des Toten mit dem Geld geflüchtet ist. In der gleichen Nacht nimmt Heinrich die attraktive Anhalterin Inge Hoffmann mit. Inge beginnt mit dem verheirateten Heinrich zu flirten, doch der bleibt zunächst standhaft. Einige Tage später trifft er erneut auf Inge. Langsam beginnt der ältere Mann eine Liebesaffäre mit der jungen Frau. Mit dem gestohlenen Geld macht er ihr Geschenke und bezahlt die Schulden für seinen Lastwagenanhänger. Seiner Frau Anna wiederum kauft er einen teuren Pelzmantel und will seiner Tochter eine goldene Uhr schenken. Vor der Familie gibt er vor, im Toto gewonnen zu haben. Inge führt ein Doppelleben. Neben der Beziehung mit Heinrich ist sie mit dem Kleinkriminellen Kurt liiert, den sie vor Heinrich als ihren Bruder ausgibt. Kurt benötigt für den Schmuggel von Pelzen über die Grenze einen Lastwagen und hatte Inge dazu angestiftet, sich dafür einen Lastwagenfahrer gefügig zu machen. Kurt beginnt Heinrich zu erpressen. Der ist erschüttert und möchte nicht, dass seine Frau von der Beziehung zu Inge erfährt. Daher stellt er sich und seinen LKW für das Verbrechen zur Verfügung. In der Nacht der Tat verursacht Heinrich absichtlich einen Unfall und die Verbrecher können von der Polizei gefasst werden. Heinrich stellt sich der Polizei und gesteht den Diebstahl des Geldes. Er wird jeden Pfennig zurückbezahlen und kehrt geläutert zu seiner Frau Anna zurück. Produktion, Hintergrund Nachts auf den Straßen wurde in den Ateliers der Bavaria Film in Geiselgasteig produziert. Die Außenaufnahmen entstanden auf der Autobahn in der Nähe von Frankfurt am Main, an der Autobahn-Anschlussstelle Opel-Rondell in Frankfurt-Bockenheim und in der Frankfurter Innenstadt, beispielsweise an der Hauptwache. Ludwig Reiber und Rudolf Pfenninger waren für die Bauten zuständig, Georg Richter und Kurt Hartmann für die Produktionsleitung.[1] Margot Hielscher singt in dem Film das Chanson "Schwarzer Kaffee" von Werner Eisbrenner (Musik) und Fritz Rotter (Text). Kritiken „Der zeitnahe und zeitkritische Film ist realistisch, kunstlos und geradlinig inszeniert. Hans Albers nutzt die Gelegenheit, die besten Seiten seiner Persönlichkeit und seines Naturtalents zu zeigen.“ – Lexikon des internationalen Films[2] „Handwerklich perfekt inszenierter Film am Puls der Zeit, in dem Hans Albers in einer seiner besten Rollen glänzt.“ – Heyne Filmlexikon, 1996 „Schnörkellos direkt, die Balance von Handlungs- und Bilddynamik betonend, inszenierte Jugert diesen Fernfahrerfilm, der die Stimmung der anbrechenden Wirtschaftswunder-Ära reflektierte. Seinem Bemühen um zeitkritischen, ungeschminkten Alltagsrealismus blieb der Regisseur auch in diesem Film treu.“ – Reclams Lexikon des deutschen Films, 1995 „Ein Film, der sich ehrlich um ein realistisches Menschenbild bemüht, aber dennoch in manchen der angeschnittenen Fragen an der Oberfläche bleibt.“ – Evangelischer Filmbeobachter[3]
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Film Originaltitel Nachts auf den Straßen Nachts auf den Straßen Logo 001.svg Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1952 Länge 111 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Rudolf Jugert Drehbuch Fritz Rotter Helmut Käutner Produktion NDF, München Intercontinental Filmgesellschaft mbH, München (Erich Pommer) Musik Werner Eisbrenner Kamera Václav Vich Schnitt Fritz Stapenhorst Besetzung Hans Albers: Heinrich Schlüter Hildegard Knef: Inge Hoffmann Lucie Mannheim: Anna Schlüter Marius Goring: Kurt Willbrand Heinrich Gretler: Carl Falk, Spediteur Karin Andersen: Lieschen Brunnhuber Martin Urtel: Martin Brunnhuber Gertrud Wolle: Frau Jaguweit Hans Reiser: Franz, ihr Sohn Wolf Ackva: Klatte, Inhaber der Broadway-Bar Johanna König: Tänzerin in der Broadway-Bar Hans Zesch-Ballot: Kriminalinspektor Busch Hans Elwenspoek Hans Pössenbacher
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