(1938-GB)-Der Roman eines Blumenmädchens - Komödie
 
Handlung Der hochnäsige Phonetik-Professor und Experte für den Sprachstil des viktorianischen Zeitalters, Henry Higgins, wettet mit seinem Freund, dass er einem Mädchen der Unterschicht anständiges Englisch beibringen könne, sodass diese für eine Lady gehalten werde. Er findet dieses Mädchen in der Londoner Blumenverkäuferin Eliza Doolittle, nimmt sie aus der Gosse auf und bildet sie zu einer gesellschaftlich angesehenen Lady aus. Dabei stellt er fest, dass er sich beim Umgang mit einem Menschen aus einer anderen Gesellschaftsschicht auch mit dessen Vorstellungen auseinandersetzen muss. Hintergrund Der Film ist der erste englischsprachige Film, der das Schimpfwort bloody (verflucht, verdammt) verwendet. Bei der Erstaufführung des shawschen Schauspiels in London am 11. April 1914 hatte das noch zu einem Skandal und öffentlicher Kritik geführt. Die Uraufführung des Stücks hatte in deutscher Übersetzung am 16. August 1913 am Wiener Burgtheater stattgefunden. Die amerikanische Erstaufführung im Park Theater am Broadway hatte am 12. Oktober 1914 Premiere und kam auf 72 Aufführungen. Während das Schauspiel im Original damit endet, dass Eliza Doolittle Freddy Eynsford-Hill heiraten will, schrieb Shaw ein als Fortsetzung gedachtes Fragment über die Ereignisse nach der Heirat von Eliza und Freddy. Außerdem schrieb Shaw die im Film gezeigte Tanzsaal-Szene speziell für die Verfilmung. Die für die Tanzsaal-Szene geschaffene Figur des ungarischen Grafen Karpathy war dem Produzenten Gabriel Pascal nachempfunden. Vor der Verfilmung hatte Shaw ein Angebot von Samuel Goldwyn über die Filmrechte an seinen Stücken abgelehnt, da er mehr von der Integrität von Gabriel Pascal als Filmproduzent beeindruckt war. Der Film war schließlich der Beginn von Produktionen durch Pascal, die sich mit Major Barbara (1941), Caesar und Cleopatra (1945) sowie Androkles und der Löwe (1952) fortsetzten. Shaw wählte die Theaterschauspielerin Wendy Hiller, die zuvor mit Lancashire Luck erst einen Kinofilm gedreht hatte, persönlich für die Rolle der Eliza Doolittle aus. Shaws ursprünglicher Wunsch für die Rolle des Professor Higgins war Charles Laughton. Wilfrid Lawson war gerade 38 Jahre alt als er die Rolle von Elizas Vater übernahm. In dem Film gaben außerdem die britischen Schauspieler Stephen Murray als Polizist sowie Patrick Macnee ihre Filmdebüts. Moyna MacGill, die hier eine Nebenrolle als weibliche Zuschauerin hatte, war die einzige Darstellerin, die auch in der Musical-Verfilmung My Fair Lady (1964) des Pygmalion-Stoffs mitwirkte und dort die Rolle der „Lady Boxington“ übernahm. In beiden Filmen war schließlich Harry Stradling Kameramann.
 
Film Deutscher Titel Der Roman eines Blumenmädchens Originaltitel Pygmalion Produktionsland Vereinigtes Königreich Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1938 Länge 90 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Anthony Asquith Leslie Howard Drehbuch George Bernard Shaw W. P. Lipscomb Cecil Lewis Ian Dalrymple Anatole de Grunwald Kay Walsh nach dem gleichnamigen Schauspiel von George Bernard Shaw Produktion Gabriel Pascal Musik Arthur Honegger Kamera Harry Stradling Sr. Schnitt David Lean Besetzung Leslie Howard: Professor Henry Higgins Wendy Hiller: Eliza Doolittle Wilfrid Lawson: Alfred Doolittle Marie Lohr: Mrs. Higgins Scott Sunderland: Col. George Pickering Jean Cadell: Mrs. Pearce Helen Westley: Tante Sophie David Tree: Freddy Eynsford-Hill Everley Gregg: Mrs. Eynsford-Hill Leueen MacGrath: Clara Eynsford-Hill Esme Percy: Count Aristid Karpathy Violet Vanbrugh: Botschafterin Iris Hoey: Ysabel, Reporterin Viola Tree: Perfide, Reporterin Irene Browne: Herzogin Kate Cutler: alte Dame